Plädoyer für unvollkommene
Gemeinden – Heilsame Impulse
Reiner Knieling
Vandenhoeck & Ruprecht
Taschenbuch 132 Seiten
13 €
Die Erwartungen an die Kirche sind groß, vielfältig und widersprüchlich. Was sich der eine wünscht, missfällt dem anderen. Menschlich soll die Kirche sein; menschlich zugehen darf es freilich nicht. Deshalb findet man immer einen Weg, wie man sie optimaler optimieren, aufpolieren und präsentieren kann. Auf solche Ambitionen habe ich in meinem Buch keine Rücksicht genommen. Denn die Kirche besteht aus Menschen. Das ist ihr Schwachpunkt und zugleich ihre Stärke. Je nachdem, wie man sich darauf einstellt. Reiner Knieling setzt mit seinem Buch einen Gegenpol zu blinder Optimierungswut, was nicht bedeutet, dass er schlecht gemachte Gottesdienste, leidenschaftslose Predigten und schwer zu ertragende Chormusik, gut findet. Er plädiert für Gemeinden, die sich ihre Unvollkommenheit eingestehen, statt auf überhöhte Ideale zu setzen, die sich nicht verwirklichen lassen. Gemeinden, die sich ihrer Unvollkommenheit bewusst sind, können manches so belassen und ertragen, wie es ist. Das gibt ihnen die Freiheit, sich auf sinnvolle, nötige und angemessene Verbesserungen zu konzentrieren. Auch mir hat dieses Buch „heilsame Impulse“ vermittelt. Es setzt allerdings entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen voraus. Ich empfehle es vor allem Pastoren und weiteren Verantwortungsträgern in Kirche und Gemeinde.